Kategorie: Rhetorik von A bis Z
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Außerhalb der Sache sprechen
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Aristoteles über den Einsatz von Emotionen in der Rhetorik von Thomas Schirren
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Machtworte
von Thomas Schirren, Universität Salzburg
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Übersicht: Rhetorische Grundbegriffe
Ars Attizimus Aufgaben des Redners Exercitatio Iudicium Natura Niveau der Textgestaltung Produktionsstadien Redegattungen Redeteile
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Ars
Griechisch: τέχνη; téchnē. Zu Deutsch ist unter dem Begriff der ars die „Kunst, Kunstlehre“ zu verstehen. Die ars bezeichnet jenes Können, das durch die Ausbildung von Fähigkeiten entstanden ist.
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Attizismus
Beim Attizismus handelt es sich in der antiken Rhetorik um eine konservative, dem Ideal der Schlichtheit zuneigende Stilrichtung. Er ist aus einer bewundernden Rückbesinnung (imitatio veterum) auf die Redner und Schriftsteller des 4. und 5. Jahrhunderts in Athen (z.B. Demosthenes, oder Thukydides) und ihren schlichten, klaren und bündigen Stil (genus humile) entstanden.
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Exercitatio
Im griechischen ἄσϰησις; áskēsis; μελέτη; melétē; γυμνασία; gymnasía. In die deutsche Sprache lässt sich exercitatio als „Übung“ übersetzen.[1]
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Iudicium
Der griechische Begriff krísis, lateinisch iudicium stellt einen Grundbegriff der Rhetorik dar und wird, seit dem Aufklärer Immanuel Kant, in erster Linie mit dem deutschen Wort „Urteilskraft“ übersetzt. Darunter versteh man ein praktisches Einschätzungsvermögen hinsichtlich der angemessenen Auswahl und dem adäquaten Einsatz verschiedener Überzeugungsmittel. Ziel ist es, in einer konkreten Situation möglichst überzeugend zu agieren.…
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Natura
Natura, auf Griechisch φύσις; phýsis lässt sich als „natürliche Anlage“ ins Deutsche übersetzen. Durch sie erlangt ein Mensch die Fähigkeit das Reden zu gestalten. Des Weiteren ist die natura die individuell ausgeprägte Basis für das kunstvolle Reden, das durch die lehrbare Redekunst (docrina, ars) und Übung (exercitatio, usus) erworben wird.[1]
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Niveau der Textgestaltung
Demetrios Im Gegensatz zu der in der Antike üblichen Dreistillehre kreierte ein gewisser, bis heute nicht identifizierter Demetrios im ersten Jahrhundert vor Christus ein System mit vier Charakteren: einem großartigen/erhabenen (charakter megaloprepes), einen schlichten/einfachen (charakter ischnos), einen eleganten/glatten (charakter glaphyros) und einen gewaltigen (charakter deinos).
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Redegattungen (genera orationis)
Die Unterscheidung in Redegattungen ist durch Aristoteles festgelegt worden; sie findet sich allerdings bereits in älteren Überlegungen zur Rhetorik (z.B. bei Anaximenes von Lampsakos). Aristoteles hält in seiner Rhetorik[1] den Zuhörer für das entscheidende Kriterium für die Bestimmung der Redegattung: man kann eine Rede hören, um sie wegen eines gegenwärtigen Anlasses zu genießen (Lobrede) oder…
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Redeteile
prooemium Der Begriff des prooemium leitet sich vom alt-griechischen Wort prooimion ab und stellt ursprünglich den Beginn nicht dramatischer antiker Dichtung dar. In der antiken Rhetorik wird das prooemium als Einleitung einer Rede bezeichnet. Der sophistischen Schulrhetorik folgend, liegt das Ziel hierbei bei der Vorbereitung der Hörer im Darlegen eines Anliegens, dem Bitten um Aufmerksamkeit…
