Archiv der Kategorie: Rhetorische Handbuchartikel von Th. Schirren

Hier stelle ich Handbuchartikel zur Verfügung, die schon andernorts publiziert sind.

Rhetorische Systematik

Grundlagenartikel zur Rhetorik
von Th. Schirren, in:

Ulla Fix, A. Gardt: Handbuch zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 31.1 (De Gruyter: Berlin / New York 2008):

Schirren: Theoriegeschichte der Rhetorik und Stilistik 1–26
Schirren: Redeabsicht und Wirkungsmodi (docere, delectare, movere) 598–602
Schirren: Funktionalgattungen der Rede (genera causarum) (Genera causarum) 602–610
Schirren: Redesachverhaltsfeststellung (Statuslehre) 610–620
Schirren: Die Produktionsstadien der Rede (Inventio, Dispositio, Elocutio, Memoria, Actio) 620–630
Schirren: Rhetorik des Körpers (Actio) 669–679

Ulla Fix, A. Gardt: Handbuch zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 31.2 (De Gruyter: Berlin / New York 2009):

Schirren: Kriterien der Textgestaltung (Virtutes elocutionis: Latinitas, Perspicuitas, Ornatus, Aptum) 1417-1424
Schirren: Niveau der Textgestaltung (Dreistillehre/Genera dicendi) 1425–1444
Schirren: Topik im Rahmen der klassischen Rhetorik 1444–1459
Schirren: Figuren im Rahmen der klassischen Rhetorik 1459–1485
Schirren: Tropen im Rahmen der klassischen Rhetorik 1485–1498
Schirren: Textaufbau und Redeteilschema (Partes orationis) 1515–1528

Voraussetzungen der rhetorischen Theoriebildung in Griechenland

Die Rhetorik gehört wie die Philosophie zu den besonderen Phänomenen der griechischen Kultur. Insbesondere die Ontologie des Eleatismus scheint eine entscheidende Wirkung auf die Sophistik gehabt zu haben. Als Lehrer der arete vermittelten sie die Rhetorik als eine Art Schlüsselkompetenz. Platon stellt diesen Anspruch in Frage, Aristoteles rückt die Rhetorik in eine systematische Bestimmung der antiken technai ein. Dessen Schüler Theophrast widmet sich monographisch der lexis und steht somit am Anfang der antiken Stilkritik, die insbesondere im Hellenismus fortgesetzt wurde und in Dionysios von Halikarnassos und Ps.-Longins Traktat Über das Erhabene eine folgenreiche Ausprägung erfuhr. Zu den Errungenschaften des Hellenismus gehört auch die von Hermagoras von Temnos ausgearbeitete Statuslehre, die in späterer Zeit vielfach kommentiert und bearbeitet wurde.

 

Thomas Schirren, Theoriegeschichte der Rhetorik und Stilistik, in: U. Fix u.a., Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung –
(Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 31.1), Berlin / New York, 2008, 1–26.

Produktionsstadien der Rede

Es zeichnet die Rhetorik aus, dass sie eine Theorie entwickelt hat, wie das rhetorische Produkt, nämlich die Rede, herzustellen ist. Der Orator als Produzent und Performant der Rede wird in einen Prozess eingeordnet, in welchem er jeden einzelnen Arbeitsschritt auf das spätere Produkt hin, die zu performierende Rede, optimiert. Konzeptionell kann man unterschiedliche Schwerpunkte in der rhetorischen Theoriebildung und einer davon geprägten Praxis unterscheiden, indem je verschiedene Arbeitsschritte als zentral für das Produkt angesehen werden. Der Ausdruck officia oratoris erscheint erst spät (Sulpicius Victor, Fortunatianus im 4. Jh.), denn der Begriff des officium fand im rhetorischen System mehrfach Verwendung (–> Wirkungsmodi).

Übersicht zu dem Redeabsicht und Wirkungsmodi auf der Grundlage der antiken Autoren.

Thomas Schirren, Produktionsstadien der Rede (Inventio, Dispositio, Elocutio, Memoria, Actio), in: U. Fix, Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 31.1), Berlin / New York, 2008, 620–630.

Die klassischen Funktionsgattungen der Rede

Sowohl der theoretische als auch der praktische Anspruch der Rhetorik wendet sich der Frage zu, in welchen Situationen der Redner agiert. Diese Frage der Situativität muss auch in den Blick nehmen, was der Redner zu sprechen hat. Dieses „Was“ der Rede hat man schon sehr früh als Vollzugsform rhetorischen Handelns gedeutet. Bei solchen Einteilungen wird primär betrachtet, zu welchem Zweck und aus welchem Grunde der Redner auftritt. Aus diesen Umständen findet der Redner das Was und das Wie der Rede.

Übersicht zu den Redegenera auf der Grundlage der antiken Autoren.

Thomas Schirren, Funktionsgattungen der Rede (genera causarum), in: U. Fix, Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 31.1), Berlin / New York, 2008, 602–610.